Schwimmweste vs. Rettungsweste – was ist der Unterschied?

Sylwia Stwora-Petela 20.08.2024

Wenn du Aktivitäten auf dem Wasser planst, sei es Kajakfahren, SUP-Boarden oder Bootfahren, ist es wichtig, die richtige Sicherheitsweste zu haben. In unserem Leitfaden erklären wir den Unterschied zwischen einer Rettungsweste und einer Schwimmweste, ihre Einsatzmöglichkeiten und wie du das richtige Modell für deine Bedürfnisse findest. Finde heraus, welche Parameter am wichtigsten sind, um maximale Sicherheit bei Aktivitäten im Wasser zu gewährleisten.

Eine Schwimmweste ist für Menschen gedacht, die schwimmen können – sie unterstützt den Träger dabei, sich über Wasser zu halten, garantiert aber nicht die volle Stabilität in einer Notsituation. Eine Rettungsweste hingegen ist so konzipiert, dass sie auch Nichtschwimmern oder bewusstlosen Personen maximale Sicherheit bietet. Sie dreht den Träger oder die Trägerin innerhalb von Sekunden auf den Rücken und hält die Atemwege über der Wasseroberfläche. Die Wahl der richtigen Rettungsweste kann über deine Sicherheit entscheiden. Es lohnt sich also, genau zu wissen, welche Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten die einzelnen Modelle haben.

Schwimmweste

Eine Schwimmweste bietet einen Auftrieb von mindestens 50N. Das reicht aus, um dich im Wasser zu stützen und dir zu helfen, wieder an Bord eines Kajaks oder SUPs zu kommen, garantiert aber nicht die volle Stabilität in schwierigen Situationen. Vor allem sorgt sie nicht dafür, dass du dich automatisch mit dem Gesicht nach oben drehst und über der Wasseroberfläche bleibst, was für Bewusstlose oder Nichtschwimmer, die in einer Notsituation zusätzlich in Panik geraten, gefährlich sein kann.

Polyethylen- oder Polyurethanschaum wird hauptsächlich für die Herstellung von Schwimmwesten verwendet. Die äußeren Schichten können aus robustem Nylon oder Polyester bestehen, das abriebfest und wasserabweisend ist. Diese Art von Weste ist leichter, kleiner und ergonomischer als ein Rettungsmodell und bietet mehr Bewegungsfreiheit. Sicherungswesten können mit verschiedenen Verstellsystemen ausgestattet sein, z. B. mit Schultergurten, Hüftgurten und Schnallenverschlüssen. In der Regel sind diese Modelle in hellen und leuchtenden Farben gehalten, um die Sichtbarkeit des Benutzers im Wasser zu erhöhen, und haben reflektierende Elemente. Die Verdrängung sollte den internationalen Sicherheitsstandards wie ISO 12402-5 entsprechen.

Die Schwimmweste ist die ideale Wahl für gute Schwimmer, die zusätzliche Hilfe brauchen, um sich über Wasser zu halten. Sie kann beim Segeln, Kajak Fahren, Windsurfen, SUP-Boarding, Angeln und anderen Freizeitaktivitäten im Wasser verwendet werden, bei denen ein geringes Risiko besteht, zu fallen oder unterzutauchen.

Rettungsweste

Eine Rettungsweste ist ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand für Wasserretter, Kinder, Menschen im Wasser beim Segeln auf dem offenen Meer, Wasser-Extremsportler oder Teilnehmer an Hochseekreuzfahrten. Sie sind besonders in schwierigen und gefährlichen Situationen einsetzbar, in denen möglicherweise nicht sofort Hilfe verfügbar ist. Die Rettungsweste bietet maximale Sicherheit, auch für Nichtschwimmer oder Personen, die bewusstlos sind. Dafür sorgen der große Auftrieb und die Konstruktion, die es ermöglicht, das Gesicht automatisch nach oben zu drehen und die Atemwege über Wasser zu halten, wodurch z. B. das Risiko des Erstickens ausgeschlossen wird. Die Rettungswesten haben einen großen, aufblasbaren Kragenteil, der hilft, den Kopf des Trägers über der Wasseroberfläche zu halten.

Rettungswesten bestehen aus strapazierfähigen Materialien wie Polyethylenschaum oder (natürliche Pflanzenfasern), die für großen Auftrieb und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Meeres Bedingungen sorgen. Leuchtende Farben wie Orange oder Gelb mit großen reflektierenden Elementen erhöhen die Sichtbarkeit im Wasser. Rettungswesten bieten einen Auftrieb von 100 N bis hin zu 270 N (die fortschrittlichsten Modelle für Schwimmer mit zusätzlicher Ausrüstung). Sie sollten die internationalen Sicherheitsnormen wie ISO 12402-3 (für Rettungswesten mit 100 N Auftrieb) und ISO 12402-2 (für Rettungswesten mit 150 N Auftrieb und mehr) erfüllen. Sie können aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts weniger komfortabel sein.

Aufblasbare Westen sind eine Hybridlösung, die Tragekomfort mit einem hohen Maß an Sicherheit verbindet. Sie werden mit speziellen Kohlendioxid (CO2)-Patronen gefüllt. Aufblasbare Westen sind mit zwei Aufblasmechanismen ausgestattet:

  • manuell – der Träger aktiviert den Aufblasmechanismus durch Ziehen einer Schnur oder eines Hebels;
  • automatisch – die Weste bläst sich automatisch auf, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt, dank eines speziellen hydrostatischen oder chemischen Mechanismus.

Diese Arten von Westen bestehen aus robusten, aber leichten Materialien wie Nylon oder Polyester und haben eine aufblasbare Innenhülle aus starkem, pannensicheren Material. Sie blasen sich innerhalb von Sekunden auf und bieten einen großen Auftrieb, der für einen effektiven Halt auf dem Wasser sorgt. Sie lassen sich auf ein kompaktes Maß zusammenfalten, sind extrem leicht und können auch über längere Zeiträume bequem getragen werden.

Der Nachteil? Sie müssen regelmäßig gewartet werden, indem die CO2-Patronen nach jedem Gebrauch ausgetauscht werden, und sie sind teurer als herkömmliche Westen. Bei richtiger Pflege bieten sie aber zuverlässigen Schutz bei Wasseraktivitäten.

Aufblasbare Westen sind bei Erwachsenen und Berufstätigen beliebt, die Wert auf Komfort und Bewegungsfreiheit legen. Sie sind eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die schwimmen können und die Sicherheit brauchen, dass sie sicher sind, wenn sie über Bord fallen. Sie ist ideal zum Segeln, Kajakfahren, Angeln sowie für andere Wassersportarten und Freizeitaktivitäten auf Binnengewässern wie auch auf dem offenen Meer.

Wie wir bereits erwähnt haben, sollte die Wahl zwischen einer Schwimmweste und einer Rettungsweste von deinen Schwimmfähigkeiten, der Art der Wasseraktivität und den Bedingungen, unter denen sie zum Einsatz kommt, abhängen. Eine richtig gewählte Weste kann deine Sicherheit auf dem Wasser deutlich erhöhen. Deshalb ist es wichtig, sie an deine individuellen Parameter anzupassen: Größe, Gewicht und Brustumfang. Die Weste sollte gut sitzen, aber weder zu eng noch zu locker sein. Achte beim Anlegen der Weste darauf, dass der Hauptgurt genau auf Brusthöhe befestigt ist und du deine Hand zwischen Schnalle und Gurt stecken kannst (wichtig, wenn du aus dem Wasser gezogen werden musst). Meistens haben Sicherheitswesten für kleine Kinder Schrittgurte, um zu verhindern, dass die Weste abrutscht, vor allem bei Wellengang oder starker Strömung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Sicherheitsweste entscheidend für die Sicherheit auf dem Wasser ist. Schwimmwesten sind leichter und bequemer, aber in Extremsituationen weniger effektiv. Dies ist eine Lösung für diejenigen, die schwimmen können. Rettungswesten bieten maximale Sicherheit, können aber die Bewegungsfreiheit einschränken. Sie sind ein unverzichtbares Zubehör für Menschen, die nicht schwimmen können. Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Schifffahrt auf Binnengewässern eine der Anzahl der Passagiere entsprechende Anzahl von Schwimmhilfen an Bord eines Schiffes vorgeschrieben ist. Fehlt bei einer Kontrolle durch die Wasserschutzpolizei eine Rettungsweste, wird ein Bußgeld fällig.

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