Berge im Winter: Wie kann man sich auf einem Bergpfad im Winter schützen?

Sylwia Stwora-Petela 16.01.2024

Die Berge im Winter sind genauso faszinierend und bieten erstaunliche Möglichkeiten wie in den wärmeren Jahreszeiten, aber gleichzeitig sind sie noch anspruchsvoller und unberechenbarer. Um Bergwege im Winter sicher zu erwandern und dabei viel Freude und Befriedigung zu erleben, ist es wichtig, in Bezug auf Kleidung, Ausrüstung, Wandertechniken, Routenplanung oder Notfallmaßnahmen richtig vorbereitet zu sein. Hier sind einige Tipps, wie Sie die Erkundung von Winterbergwegen in vollen Zügen genießen können.

Berge im Winter – was ist zu beachten?

Die atemberaubende Landschaft und die Genugtuung, im Winter einen Berggipfel zu erklimmen, locken viele Wanderfreunde an. Doch egal, ob Sie ein erfahrener Trekking-Fan sind oder Ihre erste Winterbergwanderung planen, sollten Sie bedenken, dass der Winter eine Zeit ist, in der sich die Wetterbedingungen innerhalb eines Wimpernschlags ändern und die Temperaturen ins Extreme fallen können. Das gilt nicht nur für den Hochgebirgstourismus, sondern auch für Wanderungen in den niedrigeren Bergen.

Und selbst wenn man die Strecke wie seine Westentasche kennt, kann es im Winter plötzlich vorkommen, dass ein im Sommer oder Herbst leicht begehbarer Weg erheblich schwieriger wird und ein Vielfaches an Kraft und Energie erfordert. In den Bergen muss man im Winter nicht nur mit Schneeverwehungen, mit weißem Pulverschnee bedecktem Eis, niedrigen Temperaturen, grauem Himmel, Lawinengefahr oder schnell einbrechender Dämmerung (im Dezember wird es gegen 16 Uhr dunkel) rechnen, sondern auch mit Unterkühlung und Orientierungsschwierigkeiten selbst an Orten, an denen man schon oft gewesen ist. Ein plötzlicher Schneesturm oder dichter Nebel reichen aus, um das Auffinden von Markierungen, Wegweisern oder der eigenen Spuren zu erschweren.

Das Ignorieren potenzieller Gefahren und eine unzureichende Vorbereitung sowohl in Bezug auf die Kleidung als auch auf die Wanderausrüstung, die für eine winterliche Bergtour benötigt wird, kann Sie nicht nur von weiteren Herausforderungen in den kalten Monaten abhalten, sondern auch zu schweren Verletzungen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen führen. Daher sollte die Sicherheit beim Wandern in den Bergen immer an erster Stelle stehen, aber im Winter sind eine angemessene Vorbereitung, Wissen und gesunder Menschenverstand besonders wichtig.

Sicherheit in den Bergen im Winter. Die wichtigsten Regeln

Möchten Sie das Bergwandern in winterlicher Umgebung ausprobieren? Oder haben Sie bereits Erfahrung mit Bergwanderungen in weißem Pulverschnee, machen sich aber jedes Mal Sorgen, ob Sie ausreichend auf die winterliche Herausforderung vorbereitet sind? Hier sind einige wichtige Regeln, die Sie beachten sollten, um im Winter sicher und erfolgreich in den Bergen unterwegs zu sein.

Planen Sie Ihre Route

Wenn Sie eine Route für eine Winterwanderung in den Bergen planen, vergewissern Sie sich zunächst, dass die von Ihnen gewählten Wege zu dieser Zeit geöffnet sind. Einige Verbindungswege sind beispielsweise nur im Frühjahr und Herbst begehbar und dürfen während des Winters aus Sicherheitsgründen nicht begangen werden. In anderen Fällen sind Streckenabschnitte aufgrund der jeweiligen Witterungsverhältnisse vorübergehend geschlossen. Die notwendigen Informationen finden Sie auf den Websites von TOPR (Tatra Volunteer Search and Rescue), GOPR (Mountain Volunteer Search and Rescue) oder den National- und Landschaftsparks.

Prüfen Sie die geschätzte Gesamtgehzeit für eine bestimmte Route und rechnen Sie 2-3 Stunden Reserve dazu, da diese Angaben nicht berücksichtigen, dass Sie mehr Kilometer im Schnee, auf Eis oder in Grau gehen, was das Gehtempo erheblich verlangsamt. Überprüfen Sie auch den Schwierigkeitsgrad und die Beschreibung der Strecke, damit Sie sie an Ihre Fähigkeiten und Ihre Fitness anpassen können. Messen Sie immer Ihre Kräfte mit Ihren Absichten, vor allem zu Beginn Ihres Winterbergsteigens, und gehen Sie keine unnötigen Risiken ein. Bei Gruppen-/Familienausflügen (Gruppenausflüge in die Berge sind im Winter zu empfehlen) sollten Sie die Route an das Können und die Kondition der schwächsten/jüngsten Teilnehmer anpassen. Bei ersten Ausflügen in die Berge empfiehlt es sich, einen Weg zu wählen, den Sie gut kennen oder der häufig begangen wird. Erkundigen Sie sich auch, ob es Alternativrouten gibt, die eine sichere Rückkehr ermöglichen, falls ein plötzlicher Wetterumschwung, gesundheitliche Probleme oder andere Schwierigkeiten auf der geplanten Route auftreten und Sie zu einem schnelleren Rückweg zwingen. Vergewissern Sie sich auch, dass der Weg nicht mit einer Skipiste kollidiert – hier kann es zu gefährlichen Situationen kommen, z. B. einem Zusammenstoß mit einem Skifahrer. Planen Sie, früh am Morgen loszugehen und vor Einbruch der Dunkelheit zurückzukehren.

Halten Sie sich über Wettervorhersagen und Lawinengefahr auf dem Laufenden

Verfolgen Sie einige Tage vor dem Aufbruch zu einer Wanderung die Wettervorhersage auf zuverlässigen Wetterdiensten (z. B. meteo.imgw.pl, mountain-forecast.com). So erhalten Sie einen Überblick darüber, auf welche Bedingungen Sie sich einstellen müssen und was Sie in Ihren Rucksack packen sollten. Prüfen Sie die Vorhersage am Abend des Vortages Ihrer Reise und am Morgen Ihres geplanten Ausflugs. Sie können die aktuelle Situation auch auf Online-Webcams überprüfen, die Ihnen einen direkten Blick z. B. von einer Berghütte aus ermöglichen. Bei sehr schlechten Wetterverhältnissen sollten Sie nicht auf den Berg gehen. Beachten Sie unbedingt auch die Lawinenwarnungen.

Achten Sie auf angemessene Kleidung und Schuhwerk

Für winterliche Bergtouren ist es am besten, sich nach dem so genannten Zwiebelprinzip zu kleiden. Ein mehrschichtiges Bekleidungssystem ermöglicht es Ihnen, je nach Bedarf auf Veränderungen des Wetters oder der Trainingsintensität zu reagieren. Vergewissern Sie sich, dass Sie hochwertige Thermounterwäsche aus technischen Synthetikmaterialien und Merinowolle tragen, die überschüssige Feuchtigkeit von der Haut ableitet und gleichzeitig für ausreichenden Wärmekomfort sorgt. An frostigen Tagen benötigen Sie eine Zwischenschicht in Form einer Wanderjacke, eines Fleece oder einer dünnen Softshell-Jacke und eine Außenschicht in Form einer Membranjacke oder einer mit Naturfedern oder synthetischer Isolierung (z. B. PrimaLoft®) gefüllten Daunenjacke. Vergessen Sie nicht, Accessoires wie Mütze, Sturmhaube, Schornsteinfeger oder Multifunktions-Buff, Handschuhe und Schneedichtungen (um Stiefel und Hosenbeine vor Schmutz und Schnee zu schützen) einzupacken.).

Winterwanderausrüstung aufstocken

Neben den klassischen Ausrüstungsgegenständen für Bergtouren wie Karte und Kompass, Powerbank, Multitool, Energiereserven und Thermoskanne mit Heißgetränk, Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set mit NRC-Folie müssen Sie auch Ihre Winterausrüstung komplettieren.

Nützliche Ausrüstung für die Berge im Winter sind:

  • Schneeschuhe – verhindern das Einsinken in tiefen und weichen Schnee;
  • Steigeisen oder Wandersteigeisen – Wandersteigeisen sind die perfekte Lösung für Freizeitwanderungen im Mittelgebirge (z. B. Beskids). Sie sorgen für zusätzliche Stabilität und verhindern ein Ausrutschen auf nassem, rutschigem oder eisigem Untergrund. Wandersteigeisen hingegen eignen sich gut für anspruchsvollere Routen, für Skitouren, zum Bergsteigen oder für den Winterlanglauf;
  • Wander-/Trekkingstöcke mit Winterplatten – dank der speziell für Wanderungen in weißem Pulverschnee entwickelten Platten vermeiden Sie das Einsinken Ihrer Stöcke im Schnee;
  • stuput – Mit speziellen Stiefelüberzügen für Ihre Stiefel und den unteren Teil Ihrer Hosenbeine verhindern Sie, dass Schnee in diese Bereiche eindringt und dass sie schmutzig und nass werden;
  • Scheck – Dieses multifunktionale Werkzeug, das wie eine Spitzhacke aussieht, besteht aus einem Kopf, einem Griff und einer Speerspitze. Es hilft Ihnen, das Gleichgewicht zu halten oder sich in schwierigem Gelände selbst zu retten;
  • Lawinen-ABC – ist ein Muss, wenn man sich in lawinengefährdete Gebiete begibt. Ein Set, bestehend aus Detektor, Sonde und Schaufel, ist die Grundlage für die Rettung von Personen, die von den Schneemassen mitgerissen werden;
  • Lawinenrucksack – damit Sie die Wahrscheinlichkeit verringern können, von einer Lawine verschüttet zu werden.

Speichern Sie Notrufnummern in Ihrem Telefon

Wenn Sie im Winter in den Bergen unterwegs sind, sollten Sie neben der grundlegenden Notrufnummer 112 auch die Nummern der Bergrettung in Ihrem Mobiltelefon haben. In Polen ist es auch eine gute Idee, die RATUNEK-App herunterzuladen, mit der Sie bei einem Unfall oder wenn Sie sich verlaufen haben, Hilfe rufen können. Die App informiert unter anderem die Rettungsdienste über Ihren Standort.

Benachrichtigen Sie Ihre Angehörigen über Ihre geplante Abreise und Rückkehrzeit

Bevor Sie sich auf den Weg machen, sollten Sie Ihren Verwandten, Freunden oder dem Hotelpersonal Informationen hinterlassen, wie z. B.:

  • Wohin gehst du?,
  • welche Strecke Sie zu Fuß gehen wollen,
  • zu welchen Zeiten erwarten Sie die Rückkehr.

Für den Fall, dass Sie nicht zur angegebenen Zeit zurückkehren oder längere Zeit keinen Kontakt zu Ihnen haben, sind diese Informationen für die Rettungsdienste im Falle einer Rettungsaktion sehr wertvoll. Es ist erwähnenswert, dass sich das Telefon bei kaltem Wetter sehr schnell entladen und plötzlich abschalten kann, obwohl der Akku vor kurzem noch 50 % betrug. Daher ist eine Powerbank selbst für sehr kurze Ausflüge in die Berge im Winter ein Muss.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Winterbergwandern ein unvergessliches Erlebnis sein kann, aber besondere Vorbereitung und Aufmerksamkeit erfordert. Denken Sie daran, dass beim Winterbergwandern die Sicherheit an erster Stelle steht. Seien Sie stets vorbereitet, diszipliniert und flexibel, um die Schönheit und die Herausforderungen, die die Berge im Winter zu bieten haben, zu genießen. Messen Sie vor allem Ihre Kräfte an Ihren Kräften und gehen Sie keine Risiken ein. Vorsicht und gesunder Menschenverstand sind der Schlüssel zum sicheren Wandern in den Bergen im Winter.

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